2017 Causa Freisen

Kardinal Marx sieht Versäumnis in Missbrauchsskandal „leider erst im Nachhinein“

Epoch Times3. Mai 2017 Aktualisiert: 3. Mai 2017 12:20

Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, sieht den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsvorwürfen selbstkritisch.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Münchens Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, sieht den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsvorwürfen selbstkritisch.

„Für die Kirche und auch für mich selbst war es ein schmerzhafter Lernprozess, vor allem und in allem von der Perspektive der Opfer her zu denken und zu handeln“, sagte Marx der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch.

Die Kirche, er selbst eingeschlossen, habe zu wenig wahrhaben wollen, was Priester jungen Menschen antun können. Das Verhalten der katholischen Kirche sei den leidvollen Situationen der Opfer nicht immer angemessen gewesen. „Für mich persönlich möchte ich ausdrücklich festhalten, dass ich heute und leider erst im Nachhinein erkenne, dass ich intensiver hätte nachfragen müssen“, sagte Marx.

Anlass der Äußerung ist laut „Zeit“ der Fall eines heute 32-jährigen Manns, der als Heranwachsender vom Priester seiner katholischen Gemeinde im Saarland mehrfach missbraucht wurde. Kardinal Marx war damals, im Jahr 2006, Trierer Bischof und damit auch zuständig für das Saarland.

Zur Verurteilung des Priesters kam es nicht. Die Vorwürfe waren bereits verjährt, als das mutmaßliche Opfer den Geistlichen anzeigte. Nach Aussagen des Opfers nahm das Bistum damals keinen Kontakt zu ihm auf. Sieben weitere Male war der Priester angezeigt worden. Alle Verfahren wurden eingestellt. (afp)

Quelle:

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/kardinal-marx-sieht-versaeumnis-in-missbrauchsskandal-leider-erst-im-nachhinein-a2109923.html

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 "Sein Pfarrer soll ihn missbraucht haben - Aber er kann es nicht beweisen."

Wie soll die Kirche mit einem mutmaßlichen Täter umgehen, der mehrfach angezeigt, aber nie verurteilt wurde? Der heikle Fall im Bistum Trier.

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Hirtenbrief von Ackermann:Bischof wendet sich in Hirtenbrief an Gläubige in Freisen

8. August 2017 um 20:17 Uhr 

Freisen In Freisen hat sich vor einigen Tagen Bischof Stephan Ackermann zu Wort gemeldet. In einem Hirtenbrief, der im Nachrichtenblatt veröffentlicht wurde, wandte er sich an die Gläubigen. Er schreibt: „Seit geraumer Zeit ist die Situation in Ihrer Pfarreiengemeinschaft schwierig und stellt für alle Beteiligten eine hohe Belastung dar.“ Es sei mittlerweile bekannt, dass kirchenrechtliche Voruntersuchungen gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer laufen würden. „Zudem gab und gibt es Verwerfungen und Auseinandersetzungen innerhalb Ihrer Pfarreiengemeinschaft“, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Bistumsleitung habe daher in den vergangenen Monaten immer wieder das Gespräch mit den Verantwortlichen in Freisen gesucht.

In dem Hirtenbrief spricht Ackermann die Bürger nun persönlich an. „Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich derzeit davon ausgehe, dass die kirchenrechtliche Voruntersuchung im Laufe des Sommers abgeschlossen wird und ich das Ergebnis der Glaubenskongregations in Rom zur Prüfung übergeben kann.“ Der Bischof habe bereits im November vergangenen Jahres einen Zwischenbericht übermittelt und die Verantwortlichen über die Komplexität des Falles informiert. „Ich bin mir bewusst, dass dieses schwebende Verfahren Sie als Pfarreingemeinschaft belastet“, schreibt Ackermann in dem Hirtenbrief weiter. Dennoch bittet er um Verständnis: Eine solche Voruntersuchung brauche Zeit.

Sorgen bereiten dem Bischof vor allem auch die Streitigkeiten – „dass es weiterhin Anfeindungen und Unterstellungen gibt, die ein gutes Zusammenleben schwer machen“. Ackermann möchte die Gläubigen zu einer Versöhnung ermutigen. Er könne von Trier aus nicht einfach Frieden verordnen und appelliert daher: „Sie selbst gestalten diese Versöhnung vor Ort in Ihren Beziehungen und Begegnungen.“

Abschließend bedankt sich der Bischof bei Pfarrer Hanno Schmitt. Er würde „in dieser schwierigen Situation treu seinen Dienst als Pastor tun“. Ackermann bittet darum, Schmitt zu unterstützen, damit die Pfarreiengemeinschaft als Einheit den Weg hin in die Pfarrei der Zukunft meistern kann. Bislang plant die Synode, dass es zwei Großpfarreien (Tholey und St. Wendel) in der Region geben soll.

Zum Hintergrund: In Freisen gibt es schon seit Längerem Konflikte. Während einige Gläubige dem ehemaligen Freisener Pfarrer die Treue halten, stehen andere hinter Pfarrer Hanno Schmitt. Bereits vor der Beurlaubung des Freisener Geistlichen im April 2015 habe es laut Bistum immer wieder Streit zwischen ihm und seinem Vorgesetzten gegeben. Der ehemalige Pfarrer soll sich nicht an Absprachen und ergangene Weisungen gehalten haben. Für zusätzlichen Zündstoff sorgen Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs.

 Quelle:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/st-wendel/freisen/bischof-wendet-sich-in-hirtenbrief-an-glaeubige-in-freisen_aid-2509082

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Der Missbrauchsverdacht gegen den ehemaligen Pfarrer von Freisen hat sich in mehreren Fällen erhärtet

"Die Betroffenen sind im Rahmen der kirchlichen Voruntersuchung erstmals ausführlich und persönlich gehört worden". 

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Montag, 25. September 2017

Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen ehemaligen Freisener Pfarrer erhärtet

Kirchenrechtliche Voruntersuchung abgeschlossen – Bischof informiert die Glaubenskongregation

Trier - Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen den früheren Pfarrer von Freisen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs Minderjähriger abgeschlossen. In der Voruntersuchung hat sich der Verdacht gegen den heute im Ruhestand lebenden Geistlichen in mehreren Fällen erhärtet.

Gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen und den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz (Nr. 34) hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zugeleitet. Die dortige Glaubenskongregation wird nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Verantwortlichen, Gremien und die Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen sind am vergangenen Wochenende über den Abschluss der Voruntersuchung unterrichtet worden.

Dem Priester bleibt auch weiterhin die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt.

 

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25. September 2017 um 10:35 Uhr

Verdacht auf sexuellen Missbrauch:Bistum Trier votiert für Strafverfahren gegen ehemaligen Freisener Pfarrer

Freisen Vor wenigen Minuten hat die Bischöfliche Pressestelle das Ergebnis der Voruntersuchung gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird, bekannt gegeben: Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen den früheren Pfarrer von Freisen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger abgeschlossen. In der Voruntersuchung habe sich der Verdacht gegen den heute im Ruhestand lebenden Geistlichen in mehreren Fällen erhärtet. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zugeleitet. Die dortige Glaubenskongregation wird nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Verantwortlichen, Gremien und die Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen sind am Wochenende über den Abschluss der Voruntersuchung unterrichtet worden. Dem Priester bleibt auch weiterhin die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt.

Quelle:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/bistum-trier-votiert-fuer-strafverfahren-gegen-ehemaligen-freisener-pfarrer_aid-5126093

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INTERNATIONAL - FREISEN (DÄITSCHLAND)

Verdacht op Mëssbrauch géint Paschtouer gëtt méi konkret

RTL|Update: 26.09.2017 16:56

De Bistum vun Tréier deelt mat, datt dat bei kierchleche Virënnersichungen erauskomm wier, elo gëtt eng kierchlech Strofprozedur lancéiert.

 

Zu Freisen hei vir an Däitschland huet sech de Verdacht konkretiséiert, datt e fréiere Paschtouer an de 90er-Jore Mannerjäreger soll mëssbraucht hunn.

De Bistum vun Tréier huet dat e Méindeg de Moie matgedeelt. Dat wier bei kierchleche Virënnersichungen erauskomm. Elo gëtt eng kierchlech Strofprozedur lancéiert.

COMMUNIQUÉ
Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen ehemaligen Freisener Pfarrer erhärtet

 

Kirchenrechtliche Voruntersuchung abgeschlossen – Bischof informiert die Glaubenskongregation

Trier - Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen den früheren Pfarrer von Freisen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs Minderjähriger abgeschlossen. In der Voruntersuchung hat sich der Verdacht gegen den heute im Ruhestand lebenden Geistlichen in mehreren Fällen erhärtet.

Gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen und den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz (Nr. 34) hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zugeleitet. Die dortige Glaubenskongregation wird nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Verantwortlichen, Gremien und die Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen sind am vergangenen Wochenende über den Abschluss der Voruntersuchung unterrichtet worden.

Dem Priester bleibt auch weiterhin die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt.

 

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Verdacht auf sexuellen Missbrauch gegen Ex-Pfarrer erhärtet

 

Veröffentlicht am 25.09.2017

Trier/Freisen (dpa/lrs) - Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegen den ehemaligen katholischen Pfarrer von Freisen im Saarland hat sich erhärtet. Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen den 63-Jährigen nach Angaben vom Montag abgeschlossen. Bischof Stephan Ackermann leitete den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zu. Dessen Glaubenskongregation soll über das weitere Vorgehen entscheiden.

Die Gremien und Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen (Landkreis St. Wendel) wurden am vergangenen Wochenende informiert. Der heute in Rheinland-Pfalz lebende Priester darf weiterhin keine Gottesdienste feiern.

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, hatte 2016 eingeräumt, bereits zehn Jahre zuvor als Trierer Oberhirte von entsprechenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen erfahren zu haben. Die katholische Kirche teilte 2016 mit, mittlerweile würde in einem solchen Fall anders verfahren. Tatsächlich begann sie mit eigenen Vorermittlungen gegen den ehemaligen Pfarrer von Freising 

Dieser war auch mit Jugendlichen auf Reisen gegangen. 2015 wurde er laut einem Bistumssprecher wegen Missbrauchsverdachts in mehreren Fällen in den Ruhestand versetzt. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelte viermal gegen den Geistlichen. Alle Verfahren seien jedoch unter anderem wegen Verjährung eingestellt worden, teilte die Behörde mit. Nach Kirchenrecht ist der mutmaßliche sexuelle Missbrauch von Minderjährigen dagegen nicht verjährt.

Quelle:

https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article169008386/Verdacht-auf-sexuellen-Missbrauch-gegen-Ex-Pfarrer-erhaertet.html

 

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Sexueller Missbrauch durch Ex-Pfarrer

 

TRIER/FREISEN – Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegen den ehemaligen katholischen Pfarrer von Freisen im Saarland hat sich erhärtet.

Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen einen 63-jährigen Ex-Pfarrer nach Angaben vom Montag abgeschlossen. Bischof Stephan Ackermann leitete den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zu. Dessen Glaubenskongregation soll über das weitere Vorgehen entscheiden.

Die Gremien und Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen (Landkreis St. Wendel) wurden am vergangenen Wochenende informiert. Der heute in Rheinland-Pfalz lebende Priester darf weiterhin keine Gottesdienste feiern.

Kardinal Marx wusste bereits vor zehn Jahren von den Vorfällen

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, hatte 2016 eingeräumt, bereits zehn Jahre zuvor als Trierer Oberhirte von entsprechenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen erfahren zu haben. Die katholische Kirche teilte 2016 mit, mittlerweile würde in einem solchen Fall anders verfahren. Tatsächlich begann sie mit eigenen Vorermittlungen gegen den ehemaligen Pfarrer von Freising.

Dieser war auch mit Jugendlichen auf Reisen gegangen. 2015 wurde er laut einem Bistumssprecher wegen Missbrauchsverdachts in mehreren Fällen in den Ruhestand versetzt. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelte viermal gegen den Geistlichen. Alle Verfahren seien jedoch unter anderem wegen Verjährung eingestellt worden, teilte die Behörde mit. Nach Kirchenrecht ist der mutmaßliche sexuelle Missbrauch von Minderjährigen dagegen nicht verjährt.

(dpa/L’essentiel)

Quelle:

https://www.lessentiel.lu/de/story/sexueller-missbrauch-durch-ex-pfarrer-196248084890

25. September 2017 um 20:12 Uhr

Bistum empfiehlt Vatikan Verfahren:Bischof verdächtigt Ex-Pfarrer des Missbrauchs

Freisen Von Melanie Mai und dpa

Fast anderthalb Jahre liefen die Voruntersuchungen gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer: Am Montagmorgen hat die Bischöfliche Pressestelle das Ergebnis bekannt gegeben: „Das Bistum Trier hat die kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen den früheren Pfarrer von Freisen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger abgeschlossen“, heißt es in der Presseerklärung. Der Verdacht gegen den heute im Ruhestand lebenden 63-jährigen Geistlichen habe sich in mehreren Fällen erhärtet. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zugeleitet. Die dortige Glaubenskongregation soll nun über das weitere Vorgehen entscheiden.

Die Verantwortlichen, Gremien und Laien in der Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen, sind nach SZ-Informationen in einer Dringlichkeitssitzung am Freitag über den Abschluss der Voruntersuchung unterrichtet worden. Dem Pastor bleibt die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt. Wie es nun konkret in Rom weitergeht, dazu kann André Uzulis, Direktor Kommunikation und Medien beim Bistum Trier, nichts sagen. Auch wie jetzt mit potenziellen Opfern verfahren wird, ist noch unklar. Dazu Uzulis: „Das Verfahren ist jetzt in Rom anhängig. Wie dort das weitere Procedere ist und was am Ende stehen wird, das einzuschätzen, wäre von hier aus reine Spekulation, die ich nicht gerne vornehmen möchte.“

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, hatte 2016 eingeräumt, bereits zehn Jahre zuvor als Trierer Oberhirte von entsprechenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen erfahren zu haben. Die katholische Kirche teilte 2016 mit, mittlerweile würde in einem solchen Fall anders verfahren. Tatsächlich begann sie aber mit eigenen Vorermittlungen.

Das Bistum Trier hatte den langjährigen Freisener Pastor zum 14. April 2015 von seinen Aufgaben entbunden. Anschließend ging der Pastor in den Ruhestand. Die Voruntersuchungen wurde im Mai 2016 eingeleitet. Bereits seit den ersten Vorwürfen ist die Gemeinde gespalten. Der Pfarrer lebt mittlerweile in einem Ort an der Mosel. Die Staatsanwaltschaft hat die Verfahren wegen Verjährung eingestellt. Nach Kirchenrecht ist der mutmaßliche sexuelle Missbrauch von Minderjährigen dagegen nicht verjährt.

Quelle:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/bischof-verdaechtigt-ex-pfarrer-des-missbrauchs_aid-5127674

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16. Oktober 2017 um 20:20 Uhr

Katholische Kirche:Trierer Bischof mahnt zur Achtsamkeit

Trier Der Missbrauch in der katholischen Kirche ist aus den Schlagzeilen raus. Aber das Thema ist damit nicht vom Tisch, sagt Stephan Ackermann.

Als vor sieben Jahren der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hochkochte und kaum ein Tag verging, an dem nicht weitere sexuelle Übergriffe von Priestern oder Ordensleuten ans Licht kamen, da machten die deutschen Bischöfe ihren damals noch neuen Trierer Kollegen Stephan Ackermann zum Missbrauchsbeauftragten der katholischen Kirche.

In der Folgezeit gab es Tage, da stand Ackermann permanent im öffentlichen Fokus und häufig genug auch unter Beschuss. Für den bis dato weitgehend unbekannten Trierer Bischof aber auch eine Gelegenheit, sich bundesweit einen Namen zu machen. Als Missbrauchsbeauftragter trat Stephan Ackermann auch gelegentlich in den großen Fernsehtalkshows auf.

Gemessen daran ist es rund um das Thema Missbrauch inzwischen deutlich ruhiger geworden, auch wenn sich immer mal wieder noch ein Opfer meldet, wie der Trierer Bischof dem „Trierischen Volksfreund“ sagt.

Während Ackermann das sagt, veröffentlicht ein Münchner Institut eine vom Bistum Hildesheim in Auftrag gegebene Studie zum Umgang mit Missbrauchsfällen in der norddeutschen Diözese. Darin ist auch von „einem Muster des Wegschauen“ die Rede. Ackermann nennt die Studie „offen, schonungslos, beschämend und mahnend“. Das Thema bleibe eine ständige Herausforderung, „wir dürfen nicht unachtsam werden“.

Ähnlich hatte sich der 54-Jährige erst Anfang vergangener Woche nach einer Konferenz in Rom zum Thema Kindesmissbrauch geäußert. Für die Kirche seien neue Felder hinzugekommen, sagt Ackermann, etwa in der Arbeit mit Flüchtlingen. Unter den Frauen und Kindern gebe es viele, die sexuelle Gewalt erlitten hätten und jetzt traumatisiert seien. Ackermann geht es dabei nach eigenen Angaben nicht nur darum, den Opfern zu helfen. Vielmehr müssten die neu gewonnenen Erkenntnisse auch zur Prävention genutzt werden. „Das ist kein Selbstläufer“, so der Bischof.

Neue Zahlen über Opfer und Täter im Bistum Trier will das Bistum erst Ende des Jahres veröffentlichen. Laut Ackermann sind aber nur noch ganz wenige kirchenrechtliche Verfahren gegen Geistliche offen. Darunter ist auch der Fall des ehemaligen katholischen Pfarrers von Freisen, der vor zwei Jahren nach Konflikten mit dem vorgesetzten Priester zunächst beurlaubt und später laut Bistum auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt worden war. Nach Angaben des Bistums hat sich der Missbrauchsverdacht gegen den Geistlichen erhärtet. Nun müsse die Glaubenskongregation entscheiden, wie es weitergehe. In der Kirchengemeinde polarisiert der Fall, das weiß auch der Trierer Bischof. „Das ist für die Pfarrei verheerend.

 

Für Schlagzeilen sorgen dürfte auch das von der Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Forschungsprojekt über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen in der katholischen Kirche. Ursprünglich sollte die nach einem ersten gescheiterten Anlauf neu gestartete Studie Ende 2017 abgeschlossen sein. Doch die Aufarbeitung der Daten zieht sich nun bis ins nächste Jahr. Inzwischen ist von einem Veröffentlichungstermin im September 2018 die Rede.

 

Mehrere deutsche Institute und Universitäten sind mit der Studie befasst. „Wir wollen Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche – um der Opfer willen, aber auch, um selbst die Verfehlungen zu sehen und alles dafür tun zu können, dass sie sich nicht wiederholen“, sagt der Missbrauchsbeauftragte Stephan Ackermann. Das Forschungsprojekt sei die „letzte große Geschichte der Bischofskonferenz“. Sie laufe mühsam, aber geräuschlos.

 

Quelle:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/rheinland-pfalz/trierer-bischof-mahnt-zur-achtsamkeit_aid-6236612

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Leserbrief Saarbrücker Zeitung vom 28.10.2017: "Hinweise, dass Opfer leiden, wurden ignoriert."

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10. November 2017 um 20:49 Uhr

Missbrauch:„Vertrauen in den Bischof verloren“

Freisen Kritik an Stephan Ackermann. Reaktionen auf das Bistums-Votum im Fall des Pfarrers, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird.

„Ziemlich erleichtert“ hat Liane Bonenberger, die stellvertretende Vorsitzende des Pfarreienrates Freisen-Oberkirchen, das Votum des Bistums Trier aufgenommen (wir berichteten). „Darauf haben wir lange gewartet“, freut sie sich, dass das Bistum nun zu einer Entscheidung im Fall des ehemaligen Freisener Pastors, der des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt wird, gekommen ist. Ende Oktober hatte das Bistum die kirchlichen Voruntersuchungen für abgeschlossen erklärt. Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs habe sich erhärtet. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat den Untersuchungsbericht mit einem Votum auf Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens dem Vatikan zugeleitet. Die dortige Glaubenskongregation soll nun über das weitere Vorgehen entscheiden. „Wir hoffen, dass das Strafmaß dem entspricht, was der Pfarrer in den Kinderseelen in der Pfarrei angerichtet hat“, sagt Bonenberger. Und noch etwas hofft sie: Dass jetzt wieder Ruhe einkehrt und die Seelsorge wieder in den Mittelpunkt rückt. „Und dass die Bürger merken, welcher Wolf im Schafspelz 25 Jahre lang in Freisen Pfarrer war.“

Ähnlich sieht es der Oberkircher Ortsvorsteher Roland Becker. Er sagt:  „Ich bin froh, dass jetzt endlich die Wahrheit ans Licht gekommen ist und dankbar, dass jeder nun einsehen muss, dass Pfarrer Schmitt keine Intrigen gesponnen hat, sondern dass es ihm nur um das Kindeswohl gegangen ist.“  Er geht davon aus, dass sich mit der Entscheidung des Bischofs sowohl das pfarrliche als auch das gemeindliche Zusammenleben in Freisen und Oberkirchen normalisieren wird.

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INFO

Das sagt die Sprecherin der Opfer

Rechtsanwältin Rosetta Puma aus Saarbrücken vertritt die Opfer-Seite. Hier ihre Stellungnahme: „Die Entscheidung des Bistums Trier, für die Eröffnung eines kirchlichen Strafverfahrens gegen den früheren Pfarrer von Freisen zu votieren, ist mit großer Erleichterung von den von mir vertretenen Opfern aufgenommen worden. In dem wegen strafrechtlicher Verjährung eingestellten – gleichwohl dem Bistum langjährig bekannten – Missbrauchsfall ist 2016 erstmals überhaupt die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte angefordert worden. Endlich wurde auch das Versäumnis, mit dem Opfer bisher nie in Kontakt getreten zu sein, nachgeholt. Die weiteren angestellten Ermittlungen haben den bereits von Seiten der Staatsanwaltschaft nachweislich angenommenen Tatverdacht nun erhärtet. Es bleibt zu hoffen, dass der Vorgang zeitnah eine abschließende Aufarbeitung durch die Durchführung des kirchlichen Strafverfahrens erfährt. Es muss eine einschneidende Konsequenz für den betroffenen Pfarrer folgen, die jegliche Gefahr für weitere Opfer unter dem Deckmantel des Klerikerstandes ausschließt.“

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Die Graben zwischen den beiden Orten sind nicht so tief wie man denkt“, relativiert der Freisener Ortsvorsteher Gerd Bonenberger. Dennoch sei ihm in erster Linie ebenfalls wichtig, dass „in meinem Ort die Ruhe einkehrt“.

Eine wichtige Frage ist nach Ansicht Liane Bonenbergers aber noch nicht geklärt: Wie will es Bischof Ackermann schaffen, Pastor Hanno Schmitt zu rehabilitieren und ihm den Rücken zu stärken. Daher hat Bonenberger im Namen des Pfarreienrates Freisen-Oberkirchen einen Brief nach Trier geschickt. Darin heißt es unter anderem: „Die zahllosen anonymen Schreiben, die beleidigenden Inhalt hatten, waren der Gesundheit Pfarrer Schmitts ebenso wenig zuträglich wie die Aussage, die Weihbischof Brahm anlässlich des Dorfgespräches in Freisen gegenüber der Saarbrücker Zeitung machte, man könne einen Menschen (gemeint Pfarrer Schmitt) nicht einfach entsorgen.“ Dass Pfarrer Schmitt in diese „unerträgliche Situation“ geraten ist, sei dem Umstand geschuldet, dass die bischöfliche Behörde die Beurlaubung des Freisener Pfarrers, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird, auf Kontroversen mit seinem Dienstvorgesetzten geschoben, die Inhalte aber nicht genannt habe. Bonenberger schreibt den Bischof direkt an: „Wie Sie ja selbst wissen, ist der Konflikt wegen der Kultur der Achtsamkeit entstanden, die Pfarrer Schmitt übt.“ Dieser habe den Umgang des Pfarrers mit Kindern und Jugendlichen hinterfragt und ein kritisches Auge auch auf dessen Umgang mit Geldern geworfen, was zum Streit geführt habe.

„Da man sich seitens des Bischöflichen Generalvikariats hierzu bisher nie öffentlich geäußert hat, wäre es an der Zeit, dass das Bistum – auch im Hinblick auf die Vorhaben der Synode – sich nun an die Seite seines Mitarbeiters stellt, um Versäumtes wieder gutzumachen“, fordert Bonenberger. Und weiter: „Ferner fänden wir auch Gespräche mit Ihnen in unserer Pfarreiengemeinschaft sehr gut, denn das Vertrauen in Sie als Bischof von Trier ist bei vielen Gläubigen – auch Mitgliedern unserer Gremien – längst verloren gegangen.“

Auch Pfarrer Schmitt äußert sich erstmals zu diesem Thema. Im aktuellen Pfarrbrief schreibt er von Gläubigen, die „tief betroffen“ und „geschockt“  auf die Nachricht aus dem Bistum, der Verdacht des sexuellen Missbrauchs habe sich erhärtet, reagiert haben. Oft habe er gehört, dass man sich mit dem Gedanken trage, deshalb aus der Kirche auszutreten. Auch das Verhalten des Bistums in diesem Fall werde zunehmend Gegenstand der Kritik und Enttäuschung.

Pfarrer Schmitt kann nicht verstehen, wenn Menschen wegen eines Pfarrers oder einer Behörde aus der Kirche austreten. Dazu schreibt er:  „Ich hätte es lieber, man würde sich daran erinnern, was Kirche in ihrem Wesen ausmacht, nämlich das Wort Gottes zu verkünden, die Sakramente zu feiern und die Liebe zu leben.“

Quelle:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/st-wendel/freisen/vertrauen-in-den-bischof-verloren_aid-6818296

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